Kauft gut verarbeitete Kleidungsstücke und haltet Ausschau nach Siegeln
Wenn Ihr euch für neue Kleidung entscheidet, vergewissert euch, ob diese auch hochwertig verarbeitet ist. Billige Kleidung kann wie ein attraktives Schnäppchen wirken. Die niedrigen Kosten sind aber irreführend, wenn ihr bedenkt, was den niedrigen Preis oft überhaupt möglich macht: Zum einen die schlechtere Verarbeitungsqualität der Kleidung, wodurch solche Kleidungsstücke abfärben können oder, darauf anfälliger sein können zu reißen und ihre Form zu verlieren – und das nach nur wenigen Wäschegängen. Schon bald eignet sich das Stück weder zum Tragen oder Spenden und muss entsorgt werden. Bedenkt, dass niedrige Preise nicht nur durch Materialien und Aufbereitung minderwertiger Qualität möglich sind, sondern oft auch durch unethische Arbeitsbedingungen, unwürdig niedrige Löhne und den unverantwortlichen Einsatz von Chemikalien. Wenn ihr mehr erfahren und einen Einblick in die weitreichenden Auswirkungen der Fast Fashion Industrie erhalten wollt, könnt ihr im folgenden Artikel mehr erfahren:
Sucht nach Hinweisen auf Etiketten von verschiedenen Modeherstellern auf die Verwendung von ökologischer Baumwolle. Diese sollten eine klare Information enthalten wie viel Prozent an Öko-Baumwolle im Kleidungsstück tatsächlich verwendet wurde. Damit Kleidung optimal verwertet werden kann, sollte Sie so gut es geht keine Mischfasern enthalten. So weit wie möglich empfehlen wir euch beim Einkauf die Sachen zu kaufen, welche möglichst 100%-ige Anteile einer Faserart enthalten, oder solche mit nur sehr geringen Beimischungen von unter 10%.
Achtet zusätzlich ab dem nächsten Kauf auf Qualitätssiegel, welche geprüfte Umweltverträglichkeit und sozial-ethische Arbeitsbedingungen bei der Herstellung von Kleidung bestätigen. Eine Übersicht, aktuelle Meldungen und Prüfungsergebnisse über Siegel findet Ihr auf der Webseite siegelklarheit.de:
- EU Ecolabel (Textilien)
- Blauer Engel (Textilien)
- GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard)
- Fair Wear Foundation (FWF)
- „bluesign® PRODUCT“ für Outdoorkleidung
- Fairtrade (Baumwolle) und Fairtrade (Textilproduktion)
- Oeko-Tex® Made in Green
- Naturland (Textilien)
- SA8000
- Naturtextil IVN (zertifiziert BEST)
- Cradle to Cradle – Textilien –Platin Level
- Fair Labor Association (FLA)
- World Fair Trade Organization (WFTO)
Gebrauchtes neu entdecken: Second-Hand, statt Neuware
Mittlerweile habt ihr die Möglichkeit in vielen Online-Shops mit Second-Hand Kleidung euren Kleiderschrank zu füllen. Obwohl bei vielen Online-Shops (insbesondere bei neuer Kleidung) die Möglichkeit angeboten wird mehrere Größen gleichzeitig zu bestellen, weil ab Kauf sogar nach 100 Tagen Kleidung komfortabel zurückgeschickt werden kann, raten wir euch direkt beim Kauf aufmerksam die Größentabellen der Hersteller zu prüfen. Was manchmal hinter dem Service der langen Retourenzeiten steckt, wissen nicht viele: die Retouren können entsorgt werden, weil es für den Händler die kostengünstigere Vorgehensweise sein kann, als dass diese Kleidung Prüfungsetappen durchläuft, um zu bestimmen, ob Sie sich für den Weiterverkauf eignet oder ob sie aus hygienischen Gründen nicht wieder ins Verkaufssortiment zurück aufgenommen werden darf.
Auch auf Facebook oder auf Webseiten eurer Stadt oder Umgebung könnt ihr Termine für Flohmärkte und Veranstaltungen finden, auf denen ihr Second-Hand Kleidung kaufen und Euch mit anderen austauschen könnt. Auch in den seit langen etablierten karitativen Kleiderkammern bei euch in der Nähe könnt Ihr Kleidung ein neues Leben geben und dabei Gutes tun.
Ihr tragt ein Kleidungsstück seit langem nicht mehr? Weitergeben!
Neben dem Kauf von Second-Hand Ware und Verkauf eurer Kleidung könnt ihr diese auch für gute Zwecke abgeben. Achtet aber darauf, dass Ihr eure Kleiderspende zertifizierten, renommierten Fachbetrieben und Organisationen anvertraut, damit eure Hilfe in Form von Kleidung selbst, oder nach ihrer Verwertung als finanzielle Mittel auch dort ankommt, wo sie durch Bedürftige gebraucht wird. Passt unbedingt darauf auf, dass ihr gut erhaltene, noch tragbare Kleidung nur in legale Altkleidercontainer einwerft. Viele Container stehen ohne Berechtigung und werden von unseriösen Unternehmen verwaltet und geleert. Eine Garantie, dass eure gespendeten Kleidungsstücke für gute Zwecke genutzt werden, ist dann nicht gegeben, geschweige denn dafür, was mit der Kleidung passiert und wie oder ob diese fachgemäß verwertet wird. Bevor Ihr eure Kleidung in einen dieser Sammelcontainer versehentlich einwirft, informiert euch darüber, auf was Ihr dringend achten solltet. Wir haben euch hierzu eine Checkliste im folgenden Beitrag zusammengestellt:
Nicht jeder Altkleidercontainer ist gleich!
Ausleihen statt kaufen und nur einmal tragen
Ihr benötigt ein Outfit für die kommende Themenparty oder für ein einmaliges Event? Warum dann neue Kleidung genau für diesen Tag oder Nacht kaufen, die sowieso dann einen überwiegenden Teil der Zeit nur im Schrank rumliegen wird? Bessere Alternative: Kleidung ausleihen bzw. mieten oder Second-Hand für einen Bruchteil des ursprünglichen Preises kaufen. Fragt unter euren Freunden und Bekannten nach, ob sie ein für euch passendes Stück hätten oder schaut online Ausschau nach Anbietern, welche solche Kleidung zum Mieten bereitstellen.
Kleidung reparieren oder upcyceln
Bevor ihr ein Kleidungsstück wegwerft, weil es gerissen, einen unlöslichen Fleck, der sich nicht auswaschen lässt, oder auf andere Weise beschädigt ist, schaut euch um, wie ihr es reparieren oder dem Material ein neues Leben geben könnt. Stichwort: Upcycling!
Auf YouTube oder auf Blogs findet ihr zahlreiche Videos und Tipps, wie ihr eure ins Alter gekommene Garderobe umgestalten könnt: Ob Umnähen in Accessoires, wie beispielsweise Taschen, Beutel, oder Kissen kann Upcycling euren Lieblingskleidungsstücken ein neues Leben in anderer Gestalt geben. So müsst Ihr euch nicht gleich mit einem schönen Stück, das ihr geliebt habt, oder Stoff, aus dem es genäht war, trennen, sondern könnt es auf neue Weise weitertragen.